Sep
29
2015

Tutorial: Einfügen und exaktes Platzieren von Abbildungen in Word

Von Burkhard Altevolmer

Die Integration von Abbildungen in Word, insbesondere die korrekte und einheitliche Platzierung im Text, ist im Grunde nicht schwierig. Wer sich aber bisher nicht oder nur am Rande mit den Bildbearbeitungsmöglichkeiten von Word beschäftigt hat, der kann schon mal schnell die Nerven verlieren, wenn Abbildungen sich partout nicht dort platzieren lassen, wo man sie gerne haben möchte, und Word scheinbar willkürlich einen Ort im Text auswählt.

Eine Möglichkeit, die Platzierung einer Abbildung in den Griff zu bekommen, ist es, dort, wo sie erscheinen soll, zunächst eine Tabelle einzufügen und die Abbildung in die Tabelle zu integrieren – was den Vorteil hat, dass in einer weiteren Tabellenzeile auch gleich die Abbildungsbeschriftung untergebracht und untrennbar mit der Abbildung verbunden werden kann. Dies setzt allerdings wiederum Kenntnisse in der Bearbeitung von Tabellen in Word voraus, insbesondere dann, wenn es um einheitliche Abstände der Abbildung zum oberen und unteren Text geht oder um die zentrierte oder bündige Ausrichtung der Abbildung/Tabelle; ein Grundwissen über Bildbearbeitung ist auch bei der Unterstützung durch Tabellen notwendig. Deshalb soll es im Folgenden darum gehen, wie ohne die Zuhilfenahme einer Tabelle die Abbildung optimal platziert werden kann und welche Einstellungen an welchen Stellen dafür vorzunehmen sind.

Die folgenden Ausführungen zeigen einen Weg der Abbildungsplatzierung in Word, der für Dokumente besonders praktikabel ist, in denen Grafiken nicht den Hauptbestandteil ausmachen, sondern nur den Text erläuternd begleiten. Das Programm hält andere Wege und zahlreiche Möglichkeiten des Abbildungslayouts bereit, und welche Variante gewählt wird, ist nicht zuletzt auch eine Frage von Erfahrungswerten und individuellen Vorlieben; hier ist allerdings nicht der Platz, auf alle diese Lösungen einzugehen.

Externe Grafiken

Die Erläuterungen beziehen sich auf das Betriebssystem Windows, auf Dateien im DOCX-Format und auf die Einstellungen, wie sie in der Version Microsoft Word 2010 vorzunehmen sind. Für Dateien im DOC-Format und für andere Word-Versionen sind die Einstellungen sehr ähnlich, zum Teil weichen aber die Wege, auf denen man zu den Einstellmöglichkeiten gelangt, ab. Zudem geht es im Folgenden um Abbildungen, die als externe „Grafiken“ vorliegen, z. B. im JPG- oder im PMG-Format, und in Word integriert werden sollen, und um „Formen“, also grafische Elemente wie Pfeile oder Kästen, die mit Word selbst erstellt werden können. Diesen grafischen Elementen ist gemein, dass der Mauszeiger, wenn er über sie bzw. über ihre Ränder wandert, um einen Doppelpfeil in Kreuzform ergänzt wird; wenn dann ein Rechtsklick ausgeführt wird, erscheint eines der folgenden Kontextmenüs:

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Einfügen einer Grafik

Bevor darauf eingegangen wird, welche Möglichkeiten diese Menüs bieten, soll zunächst erläutert werden, wie überhaupt eine externe Grafik, z. B. ein Foto im JPG-Format, in einen Text integriert wird. Nachdem das Word-Dokument geöffnet wurde, wird an die Stelle, an der die Grafik erscheinen soll, mit der Enter-Taste eine leere Zeile bzw. genauer gesagt ein neuer Absatz eingefügt. In diese Zeile wird der Maus-Cursor gesetzt, und in dem Menüband von Word an der oberen Bildschirmkante wird die Registerkarte „Einfügen“ gewählt.

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Hier kann unter dem Abschnitt „Illustrationen“ das einzufügende Element gewählt werden; im Fall eines Fotos oder einer anderen externen Datei muss die Schaltfläche „Grafik“ angeklickt werden. In dem Fenster, das sich nun öffnet, ist sowohl der Ordner im Windows-Dateisystem auszuwählen, in dem sich die einzufügende Datei befindet, als auch die Datei selbst; der Name der Datei muss in der Zeile „Dateiname“ erscheinen. Anschließend auf „Einfügen“ klicken, und die Grafik erscheint im Dokument an der Stelle, an der vorher der Cursor gesetzt wurde, also in der Leerzeile. Höchstwahrscheinlich ist die Grafik aber noch nicht optimal platziert, hat noch nicht die richtige Größe oder ist komplett im Dokument verrutscht. In letzten Fall ist es hilfreich, die Ansicht von Word so zu verkleinern, dass zwei oder drei Seiten des Dokuments auf einmal auf dem Bildschirm zu sehen sind, sodass erkennbar wird, wo die Abbildung beim Einfügen „gelandet“ ist.

Positionierung der Grafik

Anschließend ist der Mauszeiger in die Abbildung zu führen, sodass der Cursor mit dem gekreuzten Pfeil erscheint, und mit Rechtsklick ist das oben erwähnte Kontextmenü aufzurufen. In diesem Menü ist dann die Schaltfläche „Größe und Position“ (bzw. „Weitere Layoutoptionen“) anzuklicken. In dem sich nun öffnenden Layout-Fenster können alle wichtigen Einstellungen vorgenommen werden.

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Vorerst sollte hier aber nur auf der Registerkarte „Textumbruch“ die Option „Mit Text in Zeile“ gewählt werden. Damit wird festgelegt, dass die Abbildung vom Programm wie ein Teil einer Textzeile behandelt wird, das heißt, theoretisch könnten vor oder hinter der Abbildung noch Wörter stehen. Allerdings ist von einem Layout abzuraten, das Text und Abbildung so eng miteinander verbindet, weshalb in der Zeile außer der Abbildung nichts stehen sollte. Die Abbildung sollte auch nicht von Text umflossen sein, wie es die Umbruchsoptionen „Rechteck“ und „Passend“ erlauben. Am besten ist es, wenn Text und Abbildung optisch deutlich voneinander getrennt sind, sodass sich der Leser bei der Lektüre entweder auf die Abbildung oder auf den Text konzentrieren kann. Gegenüber der Option „Oben und unten“ hat die Behandlung der Abbildung als Textzeilenelement den Vorteil, dass für ihre Positionierung auf der Seite keine weiteren Einstellungen mehr vorgenommen werden müssen – und auch nicht können: Die Einstellmöglichkeiten auf der Registerkarte „Position“ im Layout-Fenster sind automatisch deaktiviert. Darüber hinaus wird mit der Einstellung „Mit Text in Zeile“ verhindert, dass die Abbildung über die Textbegrenzung – den Satzspiegel – hinausragen kann, und schließlich lassen sich die Abstände ober- und unterhalb der Abbildung bequem über die Absatzformatierung festlegen.

Nach Klicken auf „OK“ muss die Abbildung für den Fall, dass sie nicht in der vorher eingefügten Leerzeile „gelandet“ ist, an die richtige Stelle geschoben werden. Dafür wird der Mauszeiger über die Abbildung geführt, dann wird die Abbildung mit gedrückt gehaltener linker Maustaste „angefasst“ und in die vorher eingefügte Leerzeile verschoben.[1]

Ausrichten der Grafik

Um die so eingefügte Abbildung innerhalb der Zeile zentriert, links- oder rechtsbündig auszurichten, kann die Absatzformatierung verwendet werden, denn die Zeile selbst bildet einen eigenen Absatz, das heißt, Formatierungen für diesen Absatz wirken sich nicht auf den vorhergehenden und folgenden Text aus. Der Cursor wird wieder in die Zeile/den Absatz mit der Abbildung gesetzt (also vor oder hinter die Abbildung, sodass der blinkende Cursor zu sehen ist), dann kann mit Rechtsklick das folgende Kontextmenü aufgerufen werden:

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Wenn hier auf „Absatz“ geklickt wird, öffnet sich das Absatz-Fenster, in dem unter „Ausrichtung“ z. B. die Einstellung „zentriert“ gewählt werden kann.

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Noch einfacher geht es über das Menüband an der oberen Bildschirmkante im Menü „Start“, Abschnitt „Absatz“, mit den jeweiligen Schaltflächen für die Absatzausrichtung:  Im obigen Absatz-Fenster kann auch unter „Abstand“ der Abstand des Abbildungs-Absatzes zum vorhergehenden und zum folgenden Absatz (also dem Text vor und hinter der Abbildung) festgelegt werden. Dieser Abstand sollte für alle Abbildungen im Dokument einheitlich sein, z. B. 6 Punkt.

Größe der Grafik

Neben der Positionierung der Abbildung muss in der Regel auch noch die Größe der Abbildung angepasst werden. Dieser Schritt kann vor oder nach der Positionierung im Text erfolgen. Meistens ist das Originalformat der Abbildung direkt nach dem Einfügen zu groß. Die einfachste Möglichkeit, die Größe einzustellen, besteht darin, mit der Maus zu arbeiten. Zunächst muss mit einem Linksklick in die Abbildung ihre Begrenzung hervorgehoben werden, sodass an den Ecken kleine Kreise und mittig an den Seiten kleine Vierecke erscheinen. Wird mit dem Mauszeiger auf einen der Kreise geklickt, kann mit gedrückt gehaltener linker Maustaste und dem Verschieben der Maus die Größe der Abbildung verkleinert oder vergrößert werden, und zwar so, dass das Seitenverhältnis beibehalten wird. Wird die Abbildung stattdessen an einem der seitlichen Vierecke angefasst, wird die Abbildung nur gestaucht bzw. gezerrt und damit verfälscht. Genauere Einstellungen lassen sich wieder mit dem Layout-Fenster vornehmen (Rechtsklick in die Abbildung, im Kontextmenü „Größe und Position“ und dann im Layout-Fenster die Registerkarte „Größe“ auswählen.

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Hier ist wieder darauf zu achten, dass das Häkchen bei „Seitenverhältnis sperren“ gesetzt ist, sodass eine Zerrung/Stauchung des Bildes vermieden wird. Unter „Höhe“ und „Breite“ lassen sich nun genaue Maße für die Abbildungsgröße festlegen, wobei, da ja das Seitenverhältnis gesperrt ist, sich Änderungen in der Breite auch automatisch auf die Länge auswirken (und umgekehrt).

Schließlich besteht noch die Möglichkeit, die Größe der Abbildung dadurch zu ändern, dass sie „zugeschnitten“ wird, dass also auf der linken, rechten, oberen oder unteren Seite der Abbildung ein Teil entfernt und damit der Originalausschnitt geändert wird. Durch Rechtsklick in die Abbildung wird wieder das Kontextmenü aufgerufen. Oberhalb des Menüs erscheint ein kleiner Kasten, in dem neben den Maßen (die auch in diesem Fenster geändert werden können) eine Schaltfläche für den Zuschnitt zu sehen ist.

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In der obigen Abbildung ist die Schaltfläche gelb hervorgehoben. Durch Anklicken erscheinen an den Rändern und Ecken der Abbildung Markierungen, die mit der Maus bewegt werden können und den Ausschnitt festlegen. Bei filigranen Einstellungen ist es sinnvoll, die Ansicht von Word soweit zu vergrößern, dass genaue „Schnitte“ vorgenommen werden

[1] Zur besseren Orientierung können die sogenannten Steuerzeichen eingeblendet werden, entweder über die Tastenkombination [Strg]+[Shift]+[*] oder durch Klicken auf die Schaltfläche mit dem Absatzzeichen ¶, das im oberen Menüband auf der Registerkarte „Start“ und im Abschnitt „Absatz“ zu finden ist (mit demselben Vorgehen lassen sich diese Zeichen auch wieder ausblenden). Mit Einblendung der Steuerzeichen (neben den Absatzmarken werden auch Leerzeichen und andere im Druckbild unsichtbare Formatierungszeichen sichtbar gemacht) kann der Absatz genau identifiziert werden, dem die Abbildung zugeordnet werden soll.

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Dieser Inhalt ist unter einer Creative-Commons-Lizenz lizenziert. Demnach müssen Sie den Namen des Autors bzw. Rechteinhabers in der von ihm festgelegten Weise nennen (hier: Burkhard Altevolmer, online:TEXTBÜRO). Der Inhalt darf nicht für kommerzielle Zwecke verwendet werden. Der Inhalt darf nicht bearbeitet, abgewandelt oder in anderer Weise verändert werden.

 

Mai
28
2015

Neu: o:T macht mobil

Immer mehr Nutzerinnen und Nutzer surfen mit mobilen Geräten über die Seiten des o:T. Da wollen wir natürlich mit der Zeit gehen und haben das Angebot für iPhone, Android & Co. optimiert. Das mobile Design ist bewusst schlicht gehalten – Übersichtlichkeit und Funktionalität sind gerade auf kleinen Bildschirmen Trumpf.

Liebe Nutzerinnen und Nutzer! Helft mit, die o:T-Seiten weiter zu verbessern: Sagt uns, was ihr für verbesserungswürdig haltet. Dazu könnt ihr das folgende Formular nutzen:

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Mai
27
2015

Wie schreibe ich eine Einleitung?

Siehe auch den entsprechenden Artikel zum Thema Fazit. Weitere Tipps & Tricks gibt’s hier. Eine Übersicht über unsere Lektoratsleistungen ist hier zu finden.

Die Einleitung ist der wichtigste Textabschnitt einer Hochschularbeit – und zwar gleichgültig, ob es sich um eine Diplomarbeit, eine Bachelorthesis oder eine Staatsexamensarbeit handelt. Hier wird der Leser ins Thema eingeführt, hier wird die Fragestellung formuliert, und hier werden die methodischen Grundsatzentscheidungen getroffen.

Tipp: Man sollte die Einleitung, auch wenn das sogar von Prüferseite geäußert wird, nicht zum Schluss schreiben, sondern sie vorab verfassen und sie während der Niederschrift als Arbeitsinstrument verwenden. Denn hieran – und nur hieran – zeigt sich, ob das Untersuchungsvorhaben klappt. Häufig zeigt sich auch, weshalb es nicht so gut klappt.

All das weiß auch der Prüfer. Daher steht im Grunde die Note schon nach der Lektüre der Einleitung fest – zumindest wird es schwierig sein, den Prüfer davon zu überzeugen, dass es sich doch um eine gute Arbeit handelt, wenn die Einleitung misslungen ist. Aber wie schreibt man nun eine gute Einleitung? Im Folgenden einige grundlegende Hinweise:  Weiterlesen →

Apr
24
2013

Neu: Wir formatieren Ihre Arbeit – zu Beginn

In letzter Zeit häufen sich die Anfragen nach Formatierungen. Dies ist zwar eine Dienstleistung, die wir ohnehin anbieten. Wir haben allerdings den Eindruck, dass sich die Probleme – womöglich aufgrund der weiter zunehmenden Komplexität der Textverarbeitungsprogramme (Word, OpenOffice, LibreOffice) – häufen.

Dass wir zu guter Letzt doch noch in Anspruch genommen werden müssen, hängt oft damit zusammen, dass die vielen manuellen Eingriffe in den Text irgendwann dafür sorgen, dass die Formatierung gänzlich auseinanderfliegt. Wir haben dann sehr viel damit zu tun, das alles rückgängig zu machen und die Routinen zu bemühen, die für so etwas gedacht sind. Diese funktionieren in der Regel sehr gut. Man muss sie nur kennen – leider hat man in einer solchen Phase häufig andere Probleme. Jedenfalls ist der Aufwand, um hier für Besserung zu sorgen, häufig sehr hoch – die Kosten ebenfalls.

Unser Lösungsvorschlag: Sie lassen uns Ihr Dokument bereits zu einem frühen Zeitpunkt formatieren – schon ein Minimum an Text genügt dafür. Es muss nur jedes Element mindestens einmal vorkommen: Überschriften aller Hierarchieebenen, eingerückte Zitate, Tabellen, Abbildungsunterzeilen usw. Wir formatieren diesen Text nach allen Regeln der Kunst mit geeigneten Formatvorlagen, die Sie anschließend weiter nutzen können. Das hat unter anderem den Vorteil, von vornherein über automatische Verzeichnisse zu verfügen. Insbesondere ein automatisch erstelltes Inhaltsverzeichnis erleichtert die Arbeit erheblich, weil es als Sprungmenü genutzt werden kann, um schnell an eine bestimmte Textstelle zu gelangen.

Einführungspreis: 49,- Euro pauschal (bei einem üblichen Aufwand nach Absprache)

 

Apr
11
2013

Geheimtipp: geschütztes Leerzeichen

JedeR kennt das Problem: Man schreibt etwas wie »vgl. Müller 1992, S.
20«, und siehe da, die Seitenangabe landet in der nächsten Zeile. Wir erleben hier die unterschiedlichsten Techniken, um dieses Problem in den Griff zu bekommen:

  • gar kein Leerraum nach »S.«
  • mehrere Leerschritte vor »S.«, um es in die nächste Zeile zu verschieben
  • manuelle Zeilenwechsel mit SHIFT + ENTER
  • usw. usw.

Das alles ist Kokolores – es führt auf Dauer höchstens zu noch mehr Problemen. Die Lösung:

  • das sogenannte geschützte Leerzeichen mit STRG + SHIFT (Hochstelltaste) + Leertaste

Diese seltsamerweise weithin unbekannte Tastenkombination löst genau das hier vorliegende Problem: Es hält alles zusammen, was in eine Zeile gehört, natürlich auch in anderen Zusammenhängen, etwa bei Paragrafen in Gesetzestexten. Probiert es einmal aus – es wirkt Wunder! Bitte weitersagen.

 

Mrz
22
2013

Word-Rechtschreibprüfung trainieren

Immer wieder stellen wir fest, dass die Rechtschreibprüfung bzw. die Rechtschreibkontrolle bei Word nicht sinnvoll genutzt wird oder sogar deaktiviert ist, sodass wir Fehler beheben müssen, die auch die Maschine erkannt hätte. Dies ist eigentlich nicht unsere Aufgabe – wir müssen ja vor allem die Fehler finden, die die Automatik übersieht. Also – Rechtschreibprüfung und auch Grammatikkontrolle bei der Erarbeitung stets eingeschaltet lassen.

Zudem ist vielen nicht bewusst, wie wertvoll dieses Instrument ist, etwa was die korrekte Schreibung von Autornamen betrifft. Da die Automatik die Namen in der Regel nicht kennt, markiert sie sie als Fehler, indem sie sie “unterschlängelt”. Das führt dazu, dass man die Markierung überhaupt nicht mehr beachtet; handelt es sich um sehr viele unbekannte Namen, kann es sogar sein, dass die Automatik sich wegen Überlastung abschaltet.

Um eigene Falschschreibungen von Autornamen sicher identifizieren zu können, sollte man die Rechtschreibprüfung “trainieren”, das heißt, ihr die richtige Schreibung beibringen (Rechtsklick auf das unterschlängelte Wort – Klick auf “Zum Wörterbuch hinzufügen”). Hört sich aufwendig an, ist es aber nicht; man kann dies beim Überarbeiten fast nebenbei erledigen. Der Effekt: In einem fortgeschrittenen Stadium wird nur noch Falsches markiert – Fehler oder eben fehlerhafte Autornamen.

Bitte weitersagen – der Tipp ist fast so wichtig wie der mit dem geschützten Leerzeichen.

 

Jul
24
2011

Studien sind wichtige Quellen

Häufig stoßen wir auf den Effekt, dass die Details empirischer Studien in der Argumentation nicht oder nur am Rande erwähnt werden, während die Schlussfolgerungen daraus im Mittelpunkt stehen, ohne dass aber gekennzeichnet würde, dass es sich um unmittelbare Schlüsse aus einer Studie handelt. Dieser Effekt beruht vermutlich darauf, dass es einfacher ist, sich von vornherein auf die Ergebnisse zu konzentrieren, als sich auch noch das Studiendesign im Einzelnen genauer anzuschauen. Bei der bloßen Autornennung unterbleibt häufig ganz und gar die Identifikation der Quelle als Primärquelle, denn darum handelt es sich bei einer Studie.

Diese Zuordnung ist aber von immenser Wichtigkeit, um die Relevanz einer Studie einschätzen zu können. Schon die Zahl der Befragten etwa kann ein wichtiger Hinweis auf die Aussagekraft der Erhebung sein.  Wir plädieren daher dafür, im Zusammenhang mit der Nutzung empirischer  Studien für die eigene Arbeit stets die wichtigsten W-Fragen zu beantworten:

  • Wer untersuchte
  • wann und
  • wo
  • was
  • mittels welchen Erhebungstyps
  • in wessen Auftrag
  • zu welchem Zweck und
  • unter welcher Fragestellung, befragte dabei
  • wen und
  • wie viele
  • zu welchen Aspekten und
  • mit welchen Mitteln und gelangte dadurch
  • zu welchen Ergebnissen?

Häufig lassen sich die wichtigsten Parameter in einen oder zwei Sätze packen – der Zugewinn an Textmenge ist also nicht erheblich. Für den Leser haben diese wenigen Informationen aber eine große Bedeutung, erlauben sie es doch, die Schlussfolgerungen, die die Verfasserin bzw. der Verfasser aus dem Vermittelten zieht, besser nachvollziehen zu können.

Fragen zu diesem Thema beantworten wir gern in unserem Forum.

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Dieser Inhalt ist unter einer Creative-Commons-Lizenz lizenziert. Demnach dürfen Sie ihn unter bestimmten Einschränkungen vervielfältigen, verbreiten und öffentlich zugänglich machen. Dabei müssen Sie den Namen des Autors bzw. Rechteinhabers in der von ihm festgelegten Weise nennen (hier: ?Marcus Ostermann, online:TEXTBÜRO?). Der Inhalt darf nicht für kommerzielle Zwecke verwendet werden. Der Inhalt darf nicht bearbeitet, abgewandelt oder in anderer Weise verändert werden. Die gesetzlichen Schranken des Urheberrechts bleiben hiervon unberührt.

Mrz
17
2011

Wie schreibe ich ein Fazit?

Siehe auch den entsprechenden Artikel zum Thema Einleitung. Weitere Tipps & Tricks sind hier zu finden. Eine Übersicht über unsere Lektoratsleistungen gibt es hier.

Aus der E-Mail einer Kundin: Die Vorgaben, wie die Einleitung einer Diplomarbeit aufgebaut werden muss, haben mir ja sehr geholfen. Hätten Sie auch für das Fazit so einen Leitfaden? Oder kann man da einfach drauflos schreiben?

Nein, das kann man natürlich auch hier nicht – wie an keiner Stelle einer Abschlussarbeit. Im Gegenteil – gerade das Fazit (die Zusammenfassung, das Resümee) sollte man besonders sorgfältig formulieren. Denn es wird, ebenso wie die Einleitung, mit Sicherheit gründlich gelesen. Hieran zeigt sich deutlich, was im Verlauf der Untersuchung insgesamt erreicht werden konnte – insofern fasst das Fazit den Gehalt der Zwischenresümees abschließend zusammen. Gemeinsam mit der Einleitung bildet es den Rahmen der Untersuchung; alle Fragen, die zu Beginn aufgeworfen wurden, sollten dort beantwortet werden.

Insofern kann ein Fazit nicht nur eine Wiederholung von Versatzstücken aus der inhaltlichen Erarbeitung sein – häufig bestehen die uns vorgelegten Resümees tatsächlich einfach aus neu montierten Textbausteinen. Das kann nicht funktionieren – die übergeordnete Ebene der Betrachtung verlangt eine neue Perspektive auf das Erarbeitete, das nun unter Rückgriff sowohl auf die übergeordnete Fragestellung als auch auf die konkreten Untersuchungsschritte abschließend bewertet wird. Die entsprechenden Kontrollfragen lauten also:

  1. Welche Ergebnisse wurden hinsichtlich der Fragestellung erzielt?
  2. Welche konkreten Schritte haben das jeweilige Ergebnis erbracht?

Dies mag bis hierhin noch relativ abstrakt klingen. Die folgenden Formulierungsvorschläge verdeutlichen, worauf es beim Fazit für eine Diplomarbeit oder eine Bachelorarbeit ankommt:

Weiterlesen →

Mrz
10
2011

Aus einem o:T-Gutachten (Dokumentation)

Unsere Kundinnen und Kunden erhalten bei der Rückgabe ihrer Arbeit (ob Masterthesis oder Diplomarbeit, Examensarbeit oder Dissertation) eine ausführliche E-Mail (?o:T-Gutachten?), in der – zusätzlich zu den Kommentaren und Anmerkungen innerhalb des Textes – die wesentlichen Aspekte aufgeführt werden, die bei der Einarbeitung relevant sind. Dies dient unter anderem dazu, von vornherein gezielt die Hauptprobleme anzugehen und sich nicht im Detail zu verzetteln, weil angesichts der schieren Zahl der Hinweise das Wichtige sonst häufig etwas untergeht.

Das folgende Gutachten bezieht sich auf eine im damaligen Zustand noch nicht so gut gelungene Arbeit im Rahmen eines Lektorats. Es wurde um jene Stellen gekürzt, die Aufschluss über das konkrete Thema geben, um Diskretion zu wahren. Nicht jedes o:T-Gutachten ist so ausführlich – das ist ja auch nicht immer nötig. Gerade deshalb dokumentiert es aber recht anschaulich, welche Aspekte wir beim Lektorat besonders im Blick haben.

?[…] Insgesamt muss man sagen, dass […] hier […] viele – auch ganz grundlegende Aspekte – geklärt werden müssen […]. Ich habe mich […] bemüht, Ihnen die Probleme und Fehlstellen im Text so genau wie möglich aufzuzeigen und Ihnen vor Ort ganz konkrete Hinweise zu geben, wie Sie für Besserung sorgen können.

Insgesamt macht der Text – und das ist letztlich das Hauptproblem – den Eindruck, dass Sie an vielen Stellen noch gar nicht zu den wesentlichen Schlussfolgerungen durchgedrungen sind. Die auffälligen Abweichungen zwischen Überschriften und Inhalt der jeweiligen Kapitel deuten darauf hin, dass Ihnen häufig selbst nicht klar war, worauf Sie eigentlich hinauswollen. Auch die teils abrupten Kapitelschlüsse stützen diesen Eindruck. Vieles wird aus Vorlagen übernommen, aber nicht sinnvoll in die eigenen Überlegungen integriert.

Die zahlreichen Lücken, Umwege, Wiederholungen und Brüche sowie die auffällig vielen Flüchtigkeits- und Tippfehler (die den Eindruck erwecken, dass das Ganze nicht mehr sorgfältig durchgearbeitet wurde) vervollständigen das Bild einer Materialsammlung, die nun in Bezug auf die eigene Fragestellung erst noch sortiert und gewichtet werden müsste. Das Ganze muss also im Prinzip komplett neu konzipiert und in weiten Teilen besser auch ganz neu geschrieben werden. Sie kommen nicht umhin, zunächst Grundzüge und Charakteristika […; hier geht es um das konkrete Thema, d. Red.]  zu klären, um zu sinnvollen Ergebnissen zu gelangen.

Konkrete Tipps zur Weiterarbeit:

  • Gehen Sie überall vom Problem aus, nicht von etwas Vorgefundenem oder einem fertigen Ergebnis. Vermitteln Sie dem Leser, dass die Lösung des Problems Ihnen ein Anliegen ist; ziehen Sie sich nicht hinter die Präsentation von Ergebnissen aus der Sekundärliteratur zurück. Ihre Forschungsfrage (die ja durchaus einleuchtet) können nur Sie allein beantworten.
  • Belegen Sie alle (!) Hypothesen; bringen Sie zu allem konkrete Daten, Fakten, Zahlen und vor allem Beispiele. Entwerfen Sie anschauliche Grafiken und Schemata. Falls Studien greifbar sind, werten Sie diese gründlich im Sinne Ihrer Fragestellung aus. Hierauf dürfen Sie viel Text verwenden.
  • Konzipieren Sie zunächst den grundsätzlichen Gedankengang eines Abschnitts, eines Unterkapitels etwa; überlegen Sie dann, welche Argumente, Hypothesen, Beispiele und Belege Sie verwenden können, um diesen Gedankengang zu stützen. Gehen Sie dabei nicht additiv vor, sondern achten Sie stets sorgsam darauf, dass alle benachbarten Elemente, seien es Sätze oder Absätze, Zitate oder Belege, sich explizit aufeinander beziehen; stellen Sie Kausalbezüge her, wo Sie nur können. Falls sich keine Bezüge herstellen lassen, gehören die Elemente nicht zueinander.

Sorry, dass ich Ihnen keinen besseren Befund übermitteln kann, aber Sie haben ja zum Glück noch etwas Zeit. Eine solche Aufgabe kostet Überwindung, das ist allen Beteiligten klar. Wichtig ist nur, dass das Endprodukt davon nichts mehr verrät – dabei sollen dem Prüfer das Engagement und die Begeisterung fürs Thema nur so entgegensprühen. Bis dahin ist es sicher noch ein weiter Weg, und letztlich ist natürlich auch die Frage von Belang, in welchen Notenbereich Sie damit vordringen wollen. Aber ich bin mir sicher, dass das, was Sie schließlich abgeben werden, mit dem bislang Vorliegenden nur noch wenig zu tun haben wird.?

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Dieser Inhalt ist unter einer Creative-Commons-Lizenz lizenziert. Demnach dürfen Sie ihn unter bestimmten Einschränkungen vervielfältigen, verbreiten und öffentlich zugänglich machen. Dabei müssen Sie den Namen des Autors bzw. Rechteinhabers in der von ihm festgelegten Weise nennen (hier: ?Marcus Ostermann, online:TEXTBÜRO?). Der Inhalt darf nicht für kommerzielle Zwecke verwendet werden. Der Inhalt darf nicht bearbeitet, abgewandelt oder in anderer Weise verändert werden. Die gesetzlichen Schranken des Urheberrechts bleiben hiervon unberührt.

Mrz
7
2011

Neu: Plagiatsprüfung kostenlos (Update)

PlagiatUpdate, 09.03.2011: Wir haben uns schon gedacht, dass es in diesem Punkt eine gewisse Nachfrage gibt, aber mit diesem Ansturm haben wir nicht gerechnet. In dieser Woche (KW 10) können wir keine Anfragen zum Thema Plagiat mehr entgegennehmen. Bitte melden Sie sich erst ab kommenden Montag (14.03.) wieder bei uns. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Seit einiger Zeit (unabhängig vom Guttenberg-Skandal) registrieren wir eine Verschärfung des Plagiatproblems. Immer wieder werden uns Texte zum Lektorat vorgelegt, die Plagiate über längere Strecken enthalten, ohne dass wir darüber vorab informiert würden. Dies führt zu Unmut auf beiden Seiten – wir bewerten dies als Vertrauensbruch, die Kundinnen und Kunden müssen den sofortigen Abbruch des Lektorats beklagen.

Zwar vertreten wir die Auffassung, dass es ein ?Plagiat aus Versehen? nicht gibt (s. die Links zu weiterführenden Seiten unten). Dennoch gibt es offenbar einen Bereich, innerhalb dessen eine große Unsicherheit darüber besteht, wie weit man sich innerhalb seiner Argumentation von der Forschungsliteratur ?entfernen? muss, damit der Text als eigener gelten kann.

Um diesem Problem abzuhelfen, bieten wir ab sofort eine Plagiatsprüfung für Masterarbeit, Bachelorarbeit, Diplomarbeit, Examensarbeit & Co. an. Damit ist nicht der Einsatz entsprechender Software gemeint, die ja nur verdächtige Stellen ermittelt, die dann sorgfältig überprüft werden müssen. Vielmehr können Sie uns von vornherein jene Stellen zur Prüfung vorlegen, bei denen Sie selbst ?Bauchschmerzen? haben. Wir klären dann mit Ihnen, ob es sich um ein Plagiat handelt und was Sie dagegen tun können. Für uns ist nicht strittig, wann ein Plagiat vorliegt, und wir können Ihnen schnell erklären, inwiefern das der Fall ist.

Diesen Service bieten wir für eine Einführungsphase kostenlos an, um zu testen, wie schnell man mit dieser Methode zu Lösungen gelangt. Es muss keine Beauftragung eines anderen Service damit einhergehen. Alle Anfragen werden selbstverständlich absolut vertraulich behandelt. Kontaktieren Sie uns per Skype (stets online) oder per Telefon (zu den Sprechzeiten).

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